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13.02.
2024

Mika in Frankreich

Mika und ihre französische Freundin

Unsere Mika aus der 10a liebt Frankreich und hat ihre Begeisterung in die Tat umgesetzt, indem sie im Rahmen des Deutsch-Französischen-Austauschwerks mehrere Monate im schönen Frankreich verbracht hat. Was sie dort erlebt hat und warum es sich lohnt, ein Abenteuer zu wagen, berichtet sie im Folgenden:

Seit der 7. Klasse hatte ich mir eine französische Brieffreundin gewünscht, um das Leben in Frankreich kennenzulernen. Im Winter 2021 fand der erste E-Mail-Austausch mit meiner französischen Austauschpartnerin statt. Aus E-Mails wurden WhatsApp–Nachrichten und im Frühjahr 2023 beschlossen wir, an dem Brigitte-Sauzay-Programm teilzunehmen. Mein Auslandsaufenthalt begann am 19.08.2023. Die erste Woche meines Aufenthalts verbrachte ich mit der Familie meiner Austauschpartnerin einschließlich der Großeltern, Cousins und Cousinen in der Bretagne. Meine Gastfamilie war sehr nett zu mir und ich fühlte mich schnell wohl. Wir badeten jeden Tag, spielten Spiele, besuchten einen Markt, stiegen auf einen Leuchtturm und besichtigten eine Burg. Nach den Sommerferien besuchte ich wie eine normale Schülerin mit meiner Austauschpartnerin die Seconde (11. Klasse) eines Lycées unweit von Paris. In meiner neuen Klasse wurde ich herzlich aufgenommen. Meine Klassenkameradinnen und Kameraden waren sehr aufgeschlossen, freundlich und hilfsbereit. Es haben sich schnell neue Freundschaften entwickelt. Ich nahm am regulären Unterricht teil und musste alle Klassenarbeiten und Tests mitschreiben. Nach meiner Heimkehr wurde mir oft die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden beider Schulsysteme gestellt. Neben vielen Übereinstimmungen konnte ich auch Unterschiede feststellen. In Frankreich sind die Schulen strenger und es wird mehr Wert auf Disziplin und Erfolg gelegt, dennoch kommt das Lachen nicht zu kurz. Die auffälligsten Unterschiede sind: die hohen Einzäunungen der Schulen, die Einlasskontrollen, das gemeinsame Mittagessen aller Schülerinnen und Schüler in der Cantine (Mensa) und die längeren Unterrichtsstunden. Anders als bei uns dauert eine reguläre Unterrichtsstunde 55 min. Die erste Stunde beginnt gegen 8:30 Uhr und der Unterricht endet zwischen 15 Uhr und 17 Uhr. Nach der Schule ging ich mit meiner Austauschpartnerin ins Schwimmbad oder alleine zum Aerobic, erkundete die alte Innenstadt, spielte Gesellschaftsspiele und machte Hausaufgaben. Aufgrund der langen Schulzeiten aßen wir gegen 20 Uhr Abendbrot. Schon am Anfang meines Frankreichaufenthalts stellte ich fest, dass die Franzosen sehr viel Wert auf das gemeinsame Essen legen. Ich bekam die Möglichkeit viele neue Gerichte auszuprobieren. Jeden Freitagabend machte mein Gastvater super leckere Galettes (eine Crêpesorte, die mit Schinken, Käse und Ei belegt wird). Er zeigte mir, wie man den Galetteteig richtig auf dem Crêpe-Eisen verteilt. Neben den Galettes und Crêpes meines Gastvaters mochte ich am liebsten die selbstgemachten Moules-Frites (Muscheln mit Pommes), die Quiches und das Raclette. Ich habe sogar Schnecken und Froschschenkel probiert. Die Froschschenkel haben wie kleine Hähnchen geschmeckt. Die Wochenenden waren abwechslungsreich gestaltet. Meine Gastfamilie erfüllte mir viele Wünsche. Meine absoluten Highlights waren Paris, der Louvre, Versailles, Rouen und Brest. Die Aussicht vom Pantheon war besser als vom Eiffelturm und die Mona Lisa war kleiner als erwartet. Außerdem trafen wir uns oft mit Freundinnen und Freunden. Wir hatten sehr viel Spaß zusammen. Die Herbstferien verbrachten wir in der Nähe von Brest in der Bretagne. Neben Ausflügen mit der Familie buken meine Austauschpartnerin und ich gemeinsam, waren im Kino und Schwimmbad, schminkten uns zu Halloween und spielten Mario Kart. Wir verstanden uns super und sind gute Freundinnen geworden. Vor meiner Abreise organisierten meine neuen Freundinnen und Freunde für mich ein kleines Abschlussfest mit Pizza und Bubble Tea. Am Sonntagmorgen, dem 12. November 2023 flog ich zurück nach Deutschland. Der Abschied von meiner Gastfamilie und meinen neuen Freundinnen und Freunden fiel mir schwer, doch wir stehen weiterhin in Kontakt. Ich freue mich darauf meine Austauschpartnerin im Mai bei mir zu Hause in Deutschland wiederzusehen. Aus Gesprächen mit meinen deutschen Freundinnen und Freunden weiß ich, dass sich viele Jugendliche mit der Frage beschäftigen, einen Auslandsaufenthalt zu machen. Es ist ein Schritt ins Unbekannte: ein anderer Alltag, eine andere Sprache, eine andere Kultur und andere Menschen. Durch meinen Frankreichaufenthalt habe ich viel gewonnen, erlebt, gelernt und gesehen. Außerdem nehme ich die deutsche Kultur mit anderen Augen wahr. Mein Französisch hat sich sehr verbessert. Nach ein paar Wochen konnte ich Französisch fast problemlos verstehen und mich beinahe fließend mit den Französinnen und Franzosen unterhalten. Freundschaften zwischen verschiedenen Ländern und Völkerverständigung sind gerade in der heutigen Zeit absolut wichtig. Ich kann Jugendlichen, denen die Chance zu einem Auslandsaufenthalt geboten wird, empfehlen, sie zu ergreifen. Das Abenteuer wartet!