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26.06.
2018

"Die Mauer" oder „Warte nicht auf bessre Zeiten…“

Unter dem Titel "Die Mauer" wird der DS-Kurs des Q1-Jahrgangs unter der Leitung von Frau Hilscher ein selbstgeschriebenes Stück am Mittwoch, dem 4.7., und am Donnerstag, dem 5.7., jeweils um 19.30 Uhr in der Aula unserer Schule aufführen.  Der Eintritt kostet 2€; der Kartenvorverkauf startet ab Donnerstag in der Aula und im Sekretariat.

Was verbirgt sich hinter diesem Titel "Die Mauer" und dem Zitat „Warte nicht auf bessre Zeiten…“?

Die Theatergruppe erläutert beides so:

"Dieser eindringliche Aufruf ist an alle gerichtet, die leiden – unter einer politischen Situation oder unter persönlichen Missständen. Sie fordern auf, die Passivität hinter sich zu lassen und für sein Glück aktiv zu kämpfen, selbstbestimmt sein Schicksal in die Hand zu nehmen.

Historisch deuten die Worte Wolf Biermanns, dessen weitere Zitate uns im Stück immer wieder begegnen werden, auf die Diktatur der DDR hin und sind als Appell zu verstehen, aus dem kommunistischen Jahrhunderttraum zu erwachen und Widerstand zu leisten.

Dieses durch die Schülerinnen und Schüler selbst gewählte, hoch komplexe Thema wird durch die Metapher der Mauer gebündelt. Zunächst einmal stellt sie natürlich ganz unmetaphorisch die Berliner Mauer da. Gleichzeitig haben wir uns aber auch gefragt, warum Menschen Mauern um sich errichten, welche Konsequenzen dies für beide Seiten hat, wie man es schafft, sie einzureißen, und wie es danach weitergeht. Erfüllt sich der Traum der Wiedervereinigung? Lernen wir aus Irrtümern?

Um die historische Seite der Mauer zu beleuchten, haben wir uns durch Textquellen, Foto- und Videomaterial gearbeitet. Durch das Forschen entstanden weitere Fragen; und um unseren selbstgeschriebenen, an real existierende historische Begebenheiten angelehnten Szenen den letzten Schliff zu verleihen, haben wir den DDR-Zeitzeugen Hans-Joachim Gutschmidt zum Gespräch eingeladen. Seine persönlichen Schilderungen des Lebens in der DDR und seines aufgrund von Verrat gescheiterten Fluchtversuches konnten viele unserer Fragen beantworten und prägten unsere weitere Arbeit.

Ohne Anspruch auf vollkommen historische Korrektheit soll unser Theaterstück alle Zuschauer in eine Welt, wo auch immer sie sich befinden mag, entführen, in der auf 'bessre Zeiten' gewartet wird, in der für 'bessre Zeiten' gekämpft wird, in der man sich aber auch vor diesen „bessren Zeiten“ fürchtet."