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Schule für Demokratie

Schule für Demokratie

Birger und der Bundespräsident

In besonderer Weise wird die Demokratie-Bildung in unserer Schule in den Vordergrund gerückt. Dies hängt mit unserem schulischen Menschenbild zusammen, das stark vom Humanismus geprägt ist und die Würde eines jeden im Mittelpunkt sieht. Demokratie-Bildung und Humanismus-Erziehung zielen in die gleiche Richtung: Immer geht es darum, Menschen und ihre Anliegen ernst zu nehmen und sie an Prozessen wertschätzend teilhaben zu lassen.

Demokratie-Bildung findet bei uns nicht nur im Wirtschafts- und Politik-Unterricht oder im Geschichtsunterricht statt. Sie wird in allen Fächern vermittelt, da es immer um Entscheidungspartizipation und gemeinsame Abspracheprozesse geht. Dies zeigt sich u. a. daran, dass wir eine sehr umfangreiche Schüler/innen-Feedbackkultur ausbauen und die Arbeit in den Gremien (v. a. im Schüler/innen-Parlament und der Schulkonferenz) als zentral erachten.

Zugleich ist es wichtig, mit politischen Akteuren ins Gespräch zu kommen oder selber gesellschaftlich aktiv zu werden. Auch das gehört zu unserem Demokratie-Bildungskonzept und zeigt sich in der folgenden Auflistung. Und wenn man Glück hat, trifft man wie Birger dabei auch einmal den Bundespräsidenten.

Schule als Staat

Unsere Schule will in einem großen demokratischen Selbstexperiment ausprobieren, wie eine Demokratie funktioniert. Anders gesagt: Unsere Schule wird für einige Zeit ein Staat. Dieses besondere Projekt geht auf die Initiative der SV zurück, die Freude daran hat, Demokratie lebendig werden zu lassen.

Vom 8.7. bis zum 11.7. wird der Staat umgesetzt, am 12.7. erfolgt dann eine Auswertung des Experiments. Davor werden ein Parlament und eine Regierung gewählt, wird eine Verfassung erstellt und werden Gesetze beschlossen. Auf dieser Grundlage können dann Firmen gegründet und öffentliche Einrichtungen aufgebaut werden. Auch eine Staatsflagge und eine Nationalhymne wird es geben. In Zu Vorbereitung wird es zudem vier große Ministerien geben: Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Technik und Kommunikation.

Talkshow "Klaus im Gespräch"

"Klaus im Gespräch" - so heißt das neue Talkshow-Format der Klaus-Groth-Schule. Gäste aus dem gesellschaftlichen und politischen Bereich kommen in eine Gesprächrunde in die Aula, um aktuelle Themen zu diskutieren. Ziel ist es, die Demokratiebildung zu stärken.

Am 12. Januar 2024 fand die erste Ausgabe statt. Moderiert von Amelie und Hagen aus der 10. Klasse, hatte die Talkshow Herrn Dr. Ulrich und Herrn Mutlu zu Gast. Herr Dr. Ulrich ist der Landesbeauftragte für jüdischen Leben und gegen Antisemitismus und Herr Mutlu Vorsitzender der "Schura", die islamische Vereine in Schleswig-Holstein verbindet. In dem Gespräch ging es um die aktuelle gesellschaftliche Lage und den Nahost-Konflikt. Für die 120 Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen, die dem Gespräch aufmerksam zuhörten, gab es einen tiefen Einblick in die Probleme, aber auch zahlreiche Erkenntnisse für Lösungen, die v. a. unsere konkrete Lebenswelt betreffen. Der wertschätzende, vertrauensvolle und kooperative Umgang der beiden Gäste war daher ein starkes Vorbild.

dialog P, Speed-Dating und Worldcafé

Unsere Schule hat sich auf das hochkarätige Projekt dialog P beworben und den Zuschlag erhalten. In diesem Projekt werden erstmalig Dialogveranstaltungen zwischen Schülerinnen und Schülern und Abgeordneten des Landtages (darunter z. B. auch Frau Prien und Frau Touré) vor Ort in der Schule organisiert. Die Schülerinnen und Schüler können in direkten Gesprächen erfahren, welche konkreten Auswirkungen die politische Arbeit von Abgeordneten auf ihren Alltag haben kann. So wird ein besseres Verständnis und Wissen über die Arbeits- und Funktionsweise des Landtages vermittelt. Eingebunden sind die Klassen der Oberstufe.

Ein ähnliches, aber etwas kleineres Projekt ist das politische Speed-Dating im Landtag, das für die 9. Klassen gedacht ist. Alle Schülerinnen und Schüler lernen den Landtag kennen und kommen in Kontakt mit Vertreterinnen und Vertretern der Parteien in kurzen Gesprächsrunden.

Im Format "Word-Café" treffen Schülerinnen und Schüler vor Wahlen Vertreterinnen und Vertreter des jeweils zu wählenden Parlaments. In lockerer Stehtisch-Atmosphäre wird hier mit den Politikerinnen und Politikern gesprochen und diskutiert. Organisiert wird dieses Format vom Jugendverband Neumünster e.V. und dem Kinder- und Jugendbeirat.

Kinder- und Jugendbeirat

Sehr aktiv ist unsere Schülerschaft im Rahmen des regionalen Kinder- und Jugendbeirats in Neumünster. Die Schule unterstützt alle Interessierten nach Kräften und freut sich über das große Engagement unserer Schülerinnen und Schüler auch bei den Wahlen zu diesem Gremium.

Jugend debattiert

Regelmäßig führen wird das Projekt Jugend debattiert durch, um die demokratische Sprechkultur einzuüben. Denn das Debattieren gehört zum Selbstverständnis einer parlamantarischen Demokratie hinzu. Der Wettbewerb wird im Deutsch-Unterricht der Mittel- und Oberstufe vorbereitet und dann durch ein Training weiterentwickelt. Dass unsere Schülerinnen und Schüler oft in Kiel im Landeshaus in der Finalrunde der Sekundarstufe I und II mitdebattieren, freut uns sehr.

Lernen durch Engagement + Wohlfühlmorgen

Lernen durch Engagement: "Lernen durch Engagement" oder "Service-Learning" ist kein zusätzliches Fach an Schulen, sondern ein handlungsorientierter unterrichtlicher Ansatz zur Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements, der demokratischen Verantwortungsübernahme und der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler wird im Unterricht gemeinsam geplant, begleitet und reflektiert. Die Schülerinnen und Schüler setzen sich für das Gemeinwohl ein und engagieren sich im sozialen, politischen, kulturellen, ökonomischen oder ökologischen Bereich und wenden dabei die Unterrichtsinhalte praktisch an. Die Projekte werden zusammen mit Partnern (z. B. Grundschulen, Seniorenbüro, Hilfsorganisationen) umgesetzt.

Besonders wichtig und in Neumünster bekannt ist das großes Schulprojekt "Wohlfühlmorgen". Schülerinnen und Schüler sowie unsere Partner wie die Malteser und die Caritas engagieren sich dabei für Menschen, die in Not sind, und bereiten ihnen ein paar wunderbare Stunden mit einem leckeren Menü und Pflegeangeboten (z. B. von Friseurinnen). Die Jugendlichen lernen dabei in maximaler Form soziale Verantwortung und verändern die Welt ganz konkret ein wenig.

Juniorwahlen

Wählen will geübt sein. Darum nehmen unsere Schülerinnen und Schüler (in der Regel diejenigen, die wahlberechtigt sind) bei allen anstehenden echten Wahlen vorab an den Juniorwahlen teil. Wie bei den echten Wahlen wird in der Schule in einer Wahlkabine das Kreuzchen gemacht und der Wahlzettel in eine Wahlurne geworfen. Nach dem Ende des Wahlvorgangs in der Schule wird dann ein Schulergebnis erstellt. Verbunden mit dem Wählvorgang ist immer auch eine Vor- und Nachbereitung im WiPo-Unterricht.

Zonta

Kaya (Dritte von links) und Emma (Zweite von rechts) erhalten die Ehrungen im Jahr 2024

Zonta ist ein auch in Neumünster ansessiger, aber weltweit vernetzter Verein, der insbesondere junge Frauen fördert. Das Ziel ist es, die Stellung der Frau im rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und beruflichen Bereichen zu verbessern. Wichtig ist dabei der Grundsatz, dass Zonta überparteilich, überkonfessionell und weltanschaulich neutral ist.

Der Zonta-Preis geht alljährlich an herausragende junge Frauen, die sich gesellschaftlich engagieren. Die Klaus-Groth-Schule hatte dabei bereits dreimal die Ehre, eine Schülerin als Preisträgerin des Hauptpreises ausgewählt zu bekommen: Hannah Graf, Lisa Schwartze (2023) und Kaya Reteike (2024).

Internationalisierung

Erasmus+ in Tallinn 2023

Die Klaus-Groth-Schule ist immer schon international ausgerichtet. Denn es ist wichtig, dass man über den eigenen nationalen Tellerrand hinausschaut und dabei Übereinstimmungen und Unterschiede kennenlernt. Das vertieft und erweitert das eigene demokratische Denken. Wie wichtig uns diese Erfahrung ist, zeigen unsere etablierten Sprach- und Austausch-Projekte. Wir reisen nach England, Frankreich, Spanien, Italien, Dänemark und Israel sowie im Rahmen eines EU-Projekts in weitere EU-Länder. Drei Projekte mit besonderem demokratiebildendem Wert seien hier herausgehoben:

  • Wir nehmen am europäischen Austausch-Projekt Erasmus+ teil, für das wir uns gemeinsam mit europäischen Partnerschulen aus Estland, Italien und Rumänien erfolgreich beworben haben. Wir sind stolz darauf, zum zweiten Mal in Folge ausgewählt worden zu sein. Bei diesem Projekt handelt es sich um ein angesehenes Bildungsprogramm der EU, das in Deutschland vom "Pädagogischen Austauschdienst der Kultusministerkonferenz" umgesetzt wird. Zusammen mit unseren europäischen Partnerschulen führen wir ein dreijähriges Austauschprogramm für Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen durch, bei dem auch konkret zu einem Sachthema gearbeitet wird. Die Kommunikationssprache ist natürlich Englisch. In diesem Rahmen werden sich die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler mit ihren Peers aus den anderen Ländern zu gemeinsamen internationalen Workshops treffen. Ziel dieser Zusammenkünfte ist es, ein tieferes Verständnis für die Kultur und das Besondere der jeweiligen Partnerländer zu bekommen. Koordinator in unserem Haus ist Herr Wieprecht.
  • Ausgehend von einem Israel-Projekt des Bildungsministeriums, an dem wir teilgenommen haben, führen wir alle zwei Jahre einen Austausch mit einer Schule in der Nähe von Tel Aviv durch. Der erste Austausch hat mit großem Erfolg im Schuljahr 2019/20, der zweite 2022/23 stattgefunden. Ansprechpartnerin ist Frau Hilscher. Einen Reisebericht mit Fotos findet man hier und Annikas Video hier.
  • Im Rahmen des europäischen Erasmus+-Projekts und einer Intitiative des Landes Schleswig-Holstein nehmen wir zudem an einem Stipendienprojekt zwischen dem Land Schleswig-Holstein und Dänemark teil. Dabei erhalten Schülerinnen und Schüler die Chance, für mehrere Monate in unserer Partnerschule in Skanderorg (bei Aarhus) zu gehen und in die dänische Lebenswelt einzutauchen. Ansprechpartnerinnen sind Frau Saar und Frau Meyer.

Gedenken

Gedenken in Neuengamme zusammen mit der Bildungsministerin und unseren israelischen Gästen

Gedenken ist wichtig für das Selbstverständnis von Demokratien. Darum bemühen wir uns, wichtige Gedenktage zu begehen und Gedenkstätten zu besuchen:

  • In der oberen Mittelstufe fahren die Lerngruppen in die Gedenkstätte Neuengamme.
  • Am 27. Januar gedenken wir der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
  • Im Unterricht wird der 3. Oktober als Meilenstein der deutschen Geschichte durch Projekte vorbereitet.
  • Ebenso verhält es ich sich mit dem vielschichtigen 9. November.
  • Es ist für uns eine feste Tradition, am Volkstrauertag im Rahmen des städtischen Gedenkfeier mitzuwirken.

Wer mehr über unsere Demokratie-Bildung erfahren möchte, kann gern unseren Beauftragten Herrn Sievers kontaktieren.

E-Mail an Herrn Sievers